San Francisco, Stadt in Kalifornien (USA). San Francisco
ist berühmt für seine Lage an der nördlichen Spitze einer
Halbinsel am Eingang zur Bucht von San Francisco. Die Stadt wird im Westen
durch den Pazifischen Ozean und im Norden durch die Golden Gate-Meeresstraße,
im Osten durch die Bucht von San Francisco und im Süden durch die
Berge von San Bruno eingefasst. Die Inseln Angel, Treasure und Yerba Buena
sowie die Gefängnisinsel Alcatraz gehören zur Stadt.
San Francisco ist ein führendes internationales Finanz- und Handelszentrum
im Westen der USA. Im zentralen Finanzdistrikt trifft man auf die Börse,
das Pacific Coast Stock Exchange, die Hauptverwaltung des zwölften
Federal Reserve District, zahlreiche Banken und Bürogebäude
von Aktiengesellschaften, einschließlich der Zentrale der Bank von
Amerika, die zu den größten Banken der Welt zählt. Auch
der Tourismus ist von zunehmender Bedeutung für die Wirtschaft der
Stadt. In den Fabriken werden Textilien, Metallwaren, elektronische Ausrüstungen
und Druckerzeugnisse hergestellt.
Der Hafen von San Francisco ist einer der größten des Landes.
Seine Bedeutung nahm seit den frühen achtziger Jahren zu. San Francisco
besitzt einen internationalen Flughafen. Ein öffentliches Verkehrssystem,
das Bay Area Rapid Transit (BART), verbindet die Stadt mit Oakland, Richmond,
Concord und Fremont jenseits der Bucht von San Francisco. In der Stadt
befinden sich die San Francisco-Oakland Bay Brücke (1936 eröffnet),
eine der längsten Verbindungsbrücken der Welt, und die berühmte
Golden Gate Brücke (1937) mit einer Hauptspannweite von 1 280 Metern.
San Francisco dehnt sich auf 120 Quadratkilometern aus. Der zentrale
Teil der Stadt liegt auf einer Hügelkette, die eine Höhe von
285 Metern erreicht. Der Embarcadero, ein halbmondförmiger Boulevard,
verläuft am Rand der Halbinsel. Von diesem zweigt die Market Street
ab, eine diagonal in südwestlicher Richtung verlaufende Hauptdurchgangsstraße,
welche die Stadt zweiteilt. Nördlich der Market Street befindet sich
der Hauptgeschäftsbereich. Im Süden sind das älteste Viertel
sowie das Industriegebiet zu finden. Die wohlhabenderen Wohngebiete liegen
auf den Hügeln im Norden und Westen, wobei Nob Hill eines der bekanntesten
ist. Der Mission Valley Distrikt südwestlich des Zentrums ist eine
vorwiegend lateinamerikanische Gemeinde, während ein großer
Teil der Western Addition, westlich der Van Ness Avenue, von Schwarzen
bewohnt wird. Andere Wohngegenden sind Chinatown und Japan Town.
Sehenswürdigkeiten
Das Geschäftsviertel von San Francisco besitzt viele Anziehungspunkte.
Besonders beachtenswert sind das Transamerikanische Pyramidengebäude
(1972), Chinatown, eine der größten chinesischen Gemeinden
außerhalb Asiens, und der Coit Memorial Tower am Telegraph Hill.
Ebenfalls im Zentrum befinden sich Fishermans Wharf mit dem nahe
gelegenen Hyde Street Pier. Das Bürgerzentrum umfasst die City Hall,
das San Francisco Museum der Modernen Kunst, das Opernhaus und die Davies
Symphoniehalle. San Francisco hat auch ein bedeutendes Exploratorium,
ein Wissenschaftsmuseum mit Gegenständen zum Anfassen. Der Zentraldistrikt
ist bekannt für seine Drahtseil-Straßenbahnen, die so genannten
Cable-Cars. Der Golden Gate Park, der 1994 zum Nationalpark wurde, ist
Sitz des M. H. De Young Memorial Museums, das für
seine fernöstlichen Exponate bekannt ist. Im Park befinden sich des
Weiteren das Kalifornische Museum der Wissenschaftsakademie und die japanischen
Teegärten. Südlich des Zentrums befinden sich u. a das
Mexikanische Museum, das eine volkstümliche Kunstsammlung enthält,
und die Dolores Mission (1776 gegründet).
Bildung
An höheren Bildungseinrichtungen sind u. a vier Universitäten
vorhanden, das Hastings College der Rechtswissenschaften (1878), das San
Francisco Kunstinstitut (1871) und das San Francisco Musikkonservatorium
(1917).
Geschichte
Die erste Gemeinde siedelte sich 1776 an, als die Spanier eine Festung
zum Schutz der Einfahrt zur Bucht von San Francisco errichteten. Im Verlauf
des Jahres wurde in der Nähe die spanische Missionsstation San Francisco
de Asís gegründet, die jetzt Dolores Mission heißt.
In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts entstand Yerba
Buena im nordöstlichen Teil der Stadt als weitere Siedlung. Die Vereinigten
Staaten übernahmen 1846 Yerba Buena von Mexiko und benannten es 1848
in San Francisco um. 1848 wurde in der Nähe von Sacramento Gold entdeckt.
Der nachfolgende Goldrausch brachte San Francisco einen raschen wirtschaftlichen
Aufschwung. San Francisco wurde 1850 als Stadt eingetragen.
1869 erreichte die transkontinentale Eisenbahn die Küstenregion.
Um 1900 hatte San Francisco mehr als 340 000 Einwohner. Am 18. April
1906 erschütterte ein großes Erdbeben die Stadt und verursachte
Brände, die über drei Tage lang wüteten. Dabei wurde fast
das komplette Stadtzentrum und ein Großteil der Wohngebiete zerstört.
Die Stadt wurde schnell wieder aufgebaut. 1989 wurde sie von einem weiteren
Erdbeben stark erschüttert.
Während des 2. Weltkrieges war San Francisco ein bedeutendes
Schiffbauzentrum. 1945 fand hier eine internationale Konferenz statt,
bei der die Satzung der Vereinten Nationen entworfen wurde. In den sechziger
und siebziger Jahren wurden viele der großen, modernen Gebäude
der Stadt errichtet und eine Anzahl von Wohngebieten saniert. In den späten
fünfziger Jahren entwickelte sich in San Franciscos North Beach Gegend
der Geist der Beat Generation. Seitdem ist die Stadt über die Grenzen
der USA hinaus für ihr scheinbar tolerantes gesellschaftliches Klima
bekannt: Vor allem Homosexuelle (Gays) haben San Francisco seit den siebziger
Jahren als angenehme Wahlheimat entdeckt. Die Einwohnerzahl beträgt
etwa 830 000.